Einmal mehr peilen die Favoriten aus Kenia am Sonntag in Berlin Weltklassezeiten an. Dabei könnte sogar der hochkarätige Streckenrekord von Leonard Komon in Gefahr geraten. Der Kenianer war vor acht Jahren in Berlin 27:12 Minuten gelaufen - kein anderes deutsches 10-km-Rennen hat einen derartig schnellen Streckenrekord.
Mit Mathew Kimeli kommt der Titelverteidiger zurück nach Berlin. Der erst 20-jährige Kenianer gewann vor einem Jahr am Schloss Charlottenburg mit 27:32. Doch seine Bestzeit ist mit 27:11 sogar eine Sekunde schneller als der Streckenrekord von Komon. Seine Landsleute Emmanuel Kiprono (27:26) und Vidic Kipkoech (27:57) werden voraussichtlich die schärfsten Konkurrenten für Kimeli sein.
Gespannt sein darf man auf Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal). Der deutsche Marathon-Rekordhalter (2:08:33 Stunden) wird bei den The Bridgestone Great 10k sein erstes Rennen seit Juli laufen und zudem sein einziges im Vorfeld des Frankfurt-Marathons, der am 28. Oktober stattfindet. Arne Gabius geht mit einer Bestzeit von 28:07 Minuten ins Rennen, die er vor drei Jahren in Berlin bei dieser Veranstaltung aufstellte. Mit Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) hat Arne Gabius am Sonntag den zurzeit stärksten deutschen 10.000-m-Läufer als Konkurrenten. Ringer, der vor einem Jahr hier als bester Deutscher Rang sieben in 29:13 belegte, gewann im Frühsommer den Europacup über 10.000 m.
Eine Jagd auf den Weltklasse-Streckenrekord von 30:37 Minuten wird es bei den Frauen zwar nicht geben, doch einmal mehr könnte Alina Reh (SSV Ulm) für ein Highlight sorgen. Vor einem Jahr gewann die 21-Jährige überraschend das Rennen und wurde mit 31:38 zur zweitschnellsten deutschen Läuferin aller Zeiten. Nachdem die EM-Vierte über 10.000 m am vergangenen Sonntag den Kölner Halbmarathon in starken 69:31 Minuten gewann, ist ihr auch bei den The Bridgestone Great 10k eine erstklassige Leistung zuzutrauen. Zu Alina Rehs Konkurrentinnen zählen die Kenianerin Gladys Kimaina, die eine Bestzeit von 31:15 aufweist, sowie Fabienne Schlumpf aus der Schweiz (32:08) und der Poliin Karolina Nadolska (32:09). Ebenfalls starten wird Katharina Heinig von Eintracht Frankfurt (33:04), für die die The Bridgestone Great 10k ein Test für den Frankfurt-Marathon sind.
In die The Bridgestone Great 10k ist einmal mehr das Finale des Nachwuchsläufer-Cups des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) integriert. Dabei geht es für die jungen Athleten in den Altersklassen der unter 18-, unter 20- und unter 23-Jährigen um den Gesamtsieg in der Serie. Die Bundeswehr richtet zudem am Sonntag beim The Bridgestone Great 10k ihre Meisterschaften über 10 km aus.
Unter den rund 8.000 Läufern, die am Sonntag an den Start gehen werden, ist auch der Turn-Olympiasieger Fabian Hambüchen, der vor zwei Jahren bei den Spielen in Rio die Goldmedaille am Reck gewann. Hambüchen, der seine Karriere inzwischen beendet hat, wird im Rahmen der „Olympischen Kampagne“ von Titelsponsor Bridgestone - „Verfolge Deinen Traum. Egal was kommt" - erstmals bei einem 10-km-Rennen an den Start gehen. Dabei gehört er zum Team „Heimliche Sieger“, das sich aus 13 weiteren Lauf-Debütanten zusammensetzt.
Die flache Rundstrecke des The Bridgestone Great 10k bietet allen Teilnehmern eine gute Möglichkeit, persönliche Bestzeiten über die 10-km-Distanz aufzustellen. Der Kurs ist aber nicht nur schnell sondern auch sehr attraktiv. Vorbei geht es unter anderem an der Siegessäule und der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche. Außerdem führt die Strecke ein Stück durch den Berliner Zoo, den die Läufer durch das Elefantentor wieder verlassen.
Nachmeldungen für den 10-km-Lauf sowie die parallel veranstaltete 2x5-km-Staffel sind am Freitag (14 bis 20 Uhr) und Sonnabend (10 bis 18 Uhr) im Rahmen der Startnummernausgabe bei Karstadt Sports in der Joachimstaler Straße noch möglich. Auch am Veranstaltungstag können Läufer kurzfristig bis eine Stunde vor Rennbeginn im Startbereich am Schloss Charlottenburg noch eine Startnummer erhalten.
Weitere Informationen im Internet unter www.berlin-laeuft.de